Dachboden und Zwischendecken

Dämmung im Bereich des Dachbodens oder Geschossdecken

Zunächst gilt es hierbei zu unterscheiden, welche Ansprüche oder welche Ausgangslage im individuellen Dachboden vorliegt.

Die erste Unterscheidung ist, ob es sich um einen Dielendachboden (üblicherweise aus Holz) mit entsprechendem Hohlraum nach unten zum Wohnraum handelt oder ob ein fester Boden (z.B. eine Betondecke) vorhanden ist.


Dielen mit Hohlraum 

Sollte ein Dielenboden vorhanden sein, kann die Dämmung in der jeweiligen Sparrenstärke direkt in die Geschossdecke eingeblasen werden. Für gewöhnlich sind hier Hohlräume zwischen 15-20 cm Stärke, welche sich ideal mit einer hydrophobierten Steinwolle verfüllen lassen und damit einen erheblichen Beitrag zum Brandschutz des Gebäudes leisten, da bei Steinwolle die Brandschutzklasse A1 (nicht brennbar) und ein Schmelzpunkt von 1000°C vorliegt. Durch die hohen Sparrrenstärken von 15-20 cm kann die etwas schlechtere Dämmleistung der Steinwolle im Verhältnis zu EPS oder Glaswolle vernachlässigt werden. Günstige Dämmstoffe wie Zellulose sind ebenfalls möglich, jedoch hinsichtlich der Anfälligkeit gegenüber Feuchtigkeit (Schimmelbildung) nur unter idealen Voraussetzungen sinnvoll einsetzbar.

Sollte die Geschossdecke keinen Hohlraum aufweisen, gilt es zunächst die Ansprüche an den Dachboden zu unterscheiden. Muss dieser als Lagerfläche zur Verfügung stehen und begehbar sein oder wird dieser ohnehin nicht benutzt.


Geschossdecke nicht (mehr) begehbar

Wenn der Dachboden nicht als Lagerfläche genutzt werden soll und grundsätzlich nicht begehbar zu sein hat, ist eine Schüttdämmung die ideale Lösung. Hierbei wird der Dämmstoff direkt auf den Boden "geschüttet" und entfaltet seine Dämmwirkung sofort. Diese Variante ist besonders kostengünstig, weil der Aufwand gering ist.


Geschossdecke begehbar / Lagerfläche

Wenn der Dachboden als Lagerfläche genutzt wird oder zukünftig genutzt werden soll, muss eine feste Dämmung auf dem Boden aufgebracht werden, welche Druckbelastungen standhält. Hier gibt es eine Reihe von verschiedenen Möglichkeiten, welche gerne im Detail vor Ort individuell erörtert werden können. Eine Teilbereichlösung mit nicht begehbaren Flächen/Schüttdämmung ist ebenfalls möglich, um einen Kompromiss zwischen Kosten und tatsächlich notwendiger Lagerfläche zu finden.  


Dämmung im Bereich der Dachschrägen ohne Unterspannbahn 

Dämmsäcke als Lösung

Insbesondere bei fehlender Unterspannbahn ist eine Dämmung schwierig, weil für die gewöhnliche Zwischensparrendämmung eine Schutzschicht angebracht werden muss, bevor die offenen Dachpfannen kommen, damit die Dämmung nicht mit Feuchtigkeit/Regen in Kontakt kommt. Zwar ist es theoretisch möglich von Innen eine Folienlösung einzubauen, jedoch ist diese mit viel Aufwand verbunden und funktioniert nur unter der Voraussetzung, dass der Dachbodenausbau noch nicht stattgefunden hat.

Durch das Dämmsackverfahren können wir einen schlauchartigen Sack auf die jeweiligen Sparrenbreite und -länge anpassen und so in den selbst ausgebauten Dachstuhl einbringen (bei entsprechender Zugänglichkeit vom Spitzboden und Sparrenstärke). Auf diese Weise ist kein aufwändiges Sanieren notwendig und gleichzeitig ist die Durchführung erheblich schneller und weniger zeitaufwändig als alternative Verfahren. 

Die Dämmsäcke bestehen aus dampfdiffusionsoffenen Materialien und sind zum Innenraum mit einer Dampfbremse versehen, sodass grundsätzlich Wasserdampf nach außen transportiert werden kann, es aber nicht zu einer zu starken Durchfeuchtung des Dämmmaterials kommt.