Schimmel

Schimmel - Eines der wohl häufigsten Probleme im deutschen Haushalt

Im Nachfolgenden soll es um die Erörterung von Schimmel im Allgemeinen, Ursachen und nachvollzierbaren Informationen rund ums Thema Schimmel gehen. Eine fachgerechte Einblasdämmung trägt zur Verhinderung von Schimmel bei und  begünstigt diesen nicht

Schimmel kann sehr viele Ursachen haben und tritt auf, wenn eine Reihe von Umständen zusammentreffen. Folglich muss jeder Fall einzeln geprüft werden. Ein Rohrbruch oder eine Undichtigkeit im Wasserversorungssystem des Hauses als Ursache von Schimmel wird an dieser Stelle nicht weiter behandelt. Grundsätzlich lässt der Ort des Auftretens von Schimmel bereits erste Rückschlüsse auf die Ursache zu. Wenn Sie Schimmel im Bereich von Wasserversorgungsleitungen an den Innenwänden haben, liegt der Verdacht nah, dass es zu einem nicht gewolltem Wasseraustritt kommt. Wenn der Schimmel jedoch in den Ecken, insbesondere den Hausaußenecken auftritt, liegt die Ursache meist nicht in einem Wasserrohrbuch oder Ähnlichem, sondern hat eine Reihe anderer Ursachen. Doch woher kommt der Schimmel? 

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Schimmel häufig eine Folge von einer zu hohen relativen Luftfeuchtigkeit im Innenraum ist. Die Luftfeuchtigkeit resultiert aus dem Wasserdampf, welcher täglich im Haushalt anfällt. Dieser Wasserdampf wird im Regelfall deutlich unterschätzt. Je nach Quelle der Berechnung bzw. den individuellen Umständen fallen zwischen 10-18 Liter Wasser pro Tag im Haushalt an! Dieses Wasser bzw. dieser Wasserdampf entsteht durch jeden Menschen (schwitzen/transperieren), Pflanzen im Haus, Kochen/Geschirrspüler, Baden/Duschen, Wäsche waschen/trocknen im Wohnraum etc. und muss zwangsläufig aus dem Haus transportiert werden, da andernfalls die relative Luftfeuchtigkeit permanent über 60% liegt und es langfristig zur Schimmelbildung kommt. Die beiden Räume mit den häufigsten Schimmelproblemen sind deshalb das Badezimmer und das Schlafzimmer, weil dort der meiste Wasserdampf anfällt und damit die relative Luftfeuchtigkeit am höchsten ist. In diesen beiden Räumen müssen entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen werden, wie bspw. verstärktes Lüften oder der Einsatz von Luftentfeuchtern. Im Badezimer befindet sich bereits in der Regel im Bereich der Dusche eine entsprechende Absaugungsanlage/Lüfter, um die feuchte Luft nach Außen zu transportieren.


Warum ist Schimmel bei Neubauten oder kürzlich isolierten Häusern häufiger ein Problem als bei alten ungedämmten Häusern?

In Altbauten oder Bestandsbauten war Dämmung und Luftdichtheit kein besonders relavantes Thema, sodass frühere Häuser insbesondere bzgl. Luftdichtheit schlechtere Werte aufweisen. Dies hat zur Folge, dass es zwangsläufig zu einem größeren Luftaustausch kommt, weil die mehr produzierte Wärme die feuchte Luft nach draußen transportiert (siehe hierzu auch Transmissionswärmeverluste und Konfektionswärmeverluste). Wenn dieser Bestandsbau nun durch neue Fenster, isolierte Wände und isoliertes Dach hinsichtlich seiner energetischen Effizienz aufgebessert wird, muss durch die Bewohner deutlich mehr gelüftet werden. Beim Einbau neuer Fenster muss unter Umständen ein entsprechendes Lüftungskonzept erstellt werden. Im Neubau verhält es sich ähnlich, da die Bewohner die Notwendigkeit des richtigen Lüftens unterschätzen und die Luftfeuchtigkeit mit der Zeit auf ein zu hohes Niveau steigt. Aus diesem Grund sind Lüftungsanlagen/Lüftungskonzepte bereits seit einigen Jahren im Neubau zwingend erforderlich. Durch diese technischen Anlagen kann die Feuchtigkeit aus der Luft entzogen und abtransportiert werden.  


Am häufgisten tritt Schimmel im Zuge einer Erneuerung der Fenster auf. Dies kann mehrere Ursachen haben. Zum einen wird die Luftdichtheit des Gebäudes mit modernen Fenstern bereits deutlich erhöht, sodass ein häufigeres Lüften bzw. ein Abtransport der Feuchtigkeit erforderlich wird. Weiterhin liegen moderne zweifach oder dreifach verglaste Fenster in der Regel bei U-Werten (U-Wert = Wärmeübertragung eines Bauteils) im Bereich von 0,5 - 1,3 W/(m²K) (bei U-Werten gilt, je geringer desto besser). Der U-Wert von ungedämmten Mauerwerken, insbesondere Kalksandstein in Kombination mit Luftschicht und Verblender/Klinker liegt bei ca. 1,7 W/(m²K) oder höher. Die Feuchtigkeit schlägt sich im Zweifelsfall nicht am Fenster als Kondenswasser nieder, sondern unsichtbar an der Wand. Entscheidend ist hierbei immer die Temperatur des jeweiligen Bauteils. Deshalb sollte das Fenster der am schlechtesten isolierte Bereich sein. 

Zum besseren Verständnis lässt sich einer "Taupunkt-Tabelle" entnehmen, dass zum Beispiel bei 20°C Raumtemperatur und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% Tauwasser bei Objekten mit weniger als 12°C entsteht. Das bedeutet, wenn die Wandoberflächentemperatur unter 12°C fällt, schlägt sich Feuchtigkeit an der Wand nieder und es kann zur Schimmelbildung kommen. Verhindern lässt sich dies einfach durch die Erhöhung der Wandoberflächentemperatur mir einer Dämmung (Achtung: nicht einfach eine Innendämmung aufbringen, da die Taupunktverschiebung zu beachten ist).

Noch deutlicher wird es, wenn die Luftfeuchtigkeit nicht bei 60% liegt, sondern bspw. bei 80%. Hier bildet sich Kondenswasser bereits bei einer Oberflächentempereratur von unter 16,4°C und damit deutlich früher. Folglich gilt, je höher die relative Luftfeuchtigkeit, desto höher muss die Oberflächentemperatur der Wand sein, um Kondenswasser und damit Schimmel zu verhindern. 

Warum tritt Schimmel eigentlich immer in den Außenecken auf?

Die Ursache liegt hier im geometrisch bedingten Temperaturverlauf in der Wand. In den Ecken sind nach außen große Wandflächen, sodass diese am kältesten sind und am schnellsten auskühlen.

Schimmel ist ein komplexes Thema und daher ist eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes zwingend erforderlich, um Ursachen und entsprechende Lösungen zu finden, wenn das Problem bereits vorherrscht. Wenn Sie keine Probleme mit Schimmel haben, hilft bereits die Überwachung der Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer, um dies so beizubehalten oder bei ansteigender relativer Luftfeuchtigkeit Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Wenn Sie Fragen haben oder eine Beratung wünschen, kontaktieren Sie uns gerne. 


Schimmel ist also eine Kombination folgender Umstände


Nachfolgend eine Checkliste mit Möglichkeiten zur Vermeidung und Bekämpfung von Schimmel

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